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Reportagen

Seit Jahren beklagt die Amadeu Antonio Stiftung die große Diskrepanz zwischen der Zählung von Todesopfern rechter Gewalt von staatlichen Behörden und von unabhängigen Organisationen sowie Journalistinnen und Journalisten. Wo von der Bundesregierung lediglich 106 Tötungsdelikte als rechts motiviert gewertet werden, ergeben Recherchen der Amadeu Antonio Stiftung eine weitaus höhere Zahl: Mindestens 213 Todesopfer rechter Gewalt seit dem Wendejahr 1990 sowie 13 weitere Verdachtsfälle und einen Sonderfall.
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Antiziganismus

Der Begriff „Antiziganismus“ geht auf den ‚Tsiganologen‘ Bernhard Streck zurück, der ihn Anfang der 1980er Jahre gebildet hatte – allerdings damals in der Absicht zu zeigen, dass ein solches Phänomen nicht existiere. Seitdem hat sich der Begriff verselbständigt und wird seit Mitte der 1980er als Bezeichnung für den weit verbreiteten Rassismus gegenüber Menschen, die als ‚Zigeuner‘ stigmatisiert werden, verwendet.

Vor- und Nachteile des Begriffs

Archiv

Vom 09.09.2013 bis 06.10.2013 zeigte die Opferberatung des RAA Sachsen e.V. im St. Marien Dom Zwickau eine Ausstellung zum Thema rechte Gewalt. In der Ausstellung werden 169 Menschen porträtiert, die zwischen 1990 und 2011, aufgrund rechter oder rassistischer Motive ermordet worden sind. Die Ausstellung gibt den in der Öffentlichkeit oft vergessenen Menschen ein Gesicht, eine Geschichte und hält die Erinnerung wach.
Indem das Politikfestival Paretz sich von der Metropole entfernt und seine Zelte auf dem Dorf aufgeschlagen hat, setzte es ein klares Zeichen: Politische Beteiligung ist nicht die Sache der Hauptstadt und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner, sie ist eine Aufgabe für alle. Dazu ist es wichtig dort zu sein, wo die Menschen sind – und das ist eben auch im ländlichen Raum.
Als Anfang der 1990er Jahre die rassistischen Übergriffe massiv zunahmen, reagierte die Bundesregierung mit einem Programm gegen Aggression und Gewalt, das den Ansatz akzeptierender Jugendarbeit beinhaltete. Die pointierte Kritik an dem Programm: „Glatzenpflege auf Staatskosten“. Rechtsextreme Jugendliche konnten sich in staatlich finanzierten Räumen ideologisch schulen und ihre Kampfkünste trainieren. Zwanzig Jahre später besteht die Gefahr, dass Fehler wiederholt werden.
Sie nennen sich „Bürgerinitiative Marzahn-Hellersdorf“, ihr Slogan: „Nein zum Heim!“ Wer sind die Leute, die anonym gegen Flüchtlinge hetzen und warum haben sie so viele Anhängerinnen und Anhänger?
Am 17. Juli 2013 wird in Kaufbeuren ein Mann aus Kasachstan von einem Neonazi getötet. Die Polizei spricht in ihrer ersten Pressemitteilung an keiner Stelle von einer möglichen rassistischen Motivation hinter der Tat und zeigt damit symptomatisch, dass sich seit der Selbstenttarnung des NSU nicht wirklich etwas geändert hat.