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Todesopfer rechter Gewalt

Migrant*innenorganisationen, Opferberatungsstellen und Flüchtlingsrat fordern juristische und politische Aufarbeitung
Vor 20 Jahren starben in Solingen fünf Frauen und Mädchen im Alter zwischen 4 und 27 Jahren. Sie wurden Opfer eines rassistisch motivierten Brandanschlags. Vier junge Männer steckten das Haus der türkischen Großfamilie in Brand.
Für die Opfer, die Familienangehörigen der 10 durch den NSU Ermordeten, beginnt am 17. April vor dem OLG München eine neue Phase ihrer Leidensgeschichte.
Seit Februar dieses Jahres zeichnet das Webprojekt RE:GUBEN die Formen der Erinnerung an den Tod von Farid Guendoul nach. Der 28-jährige algerische Asylbewerber wurde vor 14 Jahren von Neonazis im brandenburgischen Guben in den Tod gehetzt.
Die bisherige Aufarbeitung des NSU-Komplexes läuft unter dem Label „Behördenversagen“. Die betroffenen Institutionen stellen die persönliche Schuld einzelner heraus, aber die täglich neuen Nachrichten über das Versagen, werfen die Frage nach dem System und dem Motiv dahinter auf.
Bis heute wurde Dorit Botts nicht in die Bundesstatik der Todesopfer rechtsextremer Gewalt aufgenommen. Die 54-jährige verblutete, nachdem Frank R. ihr im Rahmen eines Aufnahmerituals in eine rechtsextreme Organisation die Kehle durchschnitt.
Im Rahmen der Projekttage „Köfte Kosher“ beschäftigten sich jüdische und muslimische Jugendliche in Bremen mit Themen wie Diskriminierung, Zivilcourage und alltäglichem Rassismus. Zum Abschluss des Projekts setzten sie mit einer selbstgestalteten „Gedenkwand“ ein Zeichen gegen rechte Gewalt in Deutschland.