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Chronik flüchtlingsfeindlicher Vorfälle

Die gemeinsame Chronik der Amadeu Antonio Stiftung und PRO ASYL dokumentiert Übergriffe auf und Demonstrationen gegen Geflüchtete und ihre Unterkünfte. Die Datengrundlage der Chronik sind öffentlich zugängliche Berichte in Zeitungsartikeln, Pressemitteilungen der Polizei sowie Meldungen lokaler und regionaler Register- und Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt.

Die Dokumentation unterscheidet folgende Vorfälle bzw. Arten von Übergriffen:

- Brandanschläge auf (bewohnte/ geplante/ im Bau befindliche) Asylunterkünfte oder Wohnungen von Geflüchteten

- "Sonstige Angriffe" (z.B. Böller- oder Steinwürfe, mutwillige Wasserschäden, rechte Schmierereien etc.)

- Körperverletzungen und die Zahl der Verletzten [1]

- Kundgebungen und Demonstrationen [2]

Einzelne Fälle tauchen in mehreren Kategorien auf, etwa wenn aus einer Demonstration heraus zu Angriffen auf Geflüchtete kommt.

Hier geht es zur Karte flüchtlingsfeindlicher Vorfälle:

[1] Tätliche Übergriffe/ Körperverletzungen werden in dieser Dokumentation nur dann aufgenommen, wenn der Status der Betroffenen als Geflüchtete bestätigt ist. Das Ausmaß an rassistischen und rechtsmotivierten Angriffen ist jedoch um ein Vielfaches höher und wird in dieser Chronik nicht erfasst. Auch können Übergriffe, die jenseits der angegebenen Kategorien verübt werden, unabhängig ihrer Schwere zwar unter Umständen im Text erwähnt, nicht jedoch in die entsprechende Zählung der Chronik einbezogen werden. Darunter fallen z.B. Übergriffe auf Unterstützer_innen von Geflüchteten. In beiden Fällen geben die Chroniken verschiedener Beratungsstellen Auskunft:

→ Übersicht Beratungsstellen: http://www.opferfonds-cura.de/hilfe-fuer-betroffene/beratungsstellen
→ Webseite des Bundesverbands der Beratungsstellen: https://www.verband-brg.de/
→ Chronik rechter Übergriffe von netz-gegen-nazis: http://www.netz-gegen-nazis.de/category/lexikon/chronik

[2] Rechte Demonstrationen und Kundgebungen gegen die Unterbringung oder allgemein gegen die Aufnahme von Geflüchteten können aufgrund des aktuellen Ausmaßes nicht vollständig in der Chronik abgedeckt werden. Auch hier sind die realen Zahlen weitaus höher als in der Chronik abgebildet. Die Chronik beschränkt sich seit Januar 2016 auf Demonstrationen, bei denen es zu justiziablen Vorfällen kam (nicht angemeldet, Volksverhetzung, Angriffe auf Gegendemonstrant_innen, Presse, Polizei etc.).

Zuletzt aktualisiert: 22.02.2023

Angriffe auf Asylsuchende und ihre Unterkünfte: 114

  • Davon tätliche Übergriffe auf Asylsuchende (Körperverletzung): 0
  • Davon Brandanschläge auf Unterkünfte: 114
  • Davon sonstige Angriffe auf Unterkünfte und Asylsuchende (Stein-/Böllerwürfe, Schüsse, rechte Schmierereien, Bedrohungen etc.): 0

Ergänzende Verdachtsfälle außerhalb der Zählung: 0

Verletzte Asylsuchende (durch Brandanschläge, tätliche Übergriffe etc.): 14

Demonstrationen/ Kundgebungen²: 0

22.05.2016
1Verletzte_r
Zwickau
Sachsen

Unbekannte haben einen Brandanschlag auf eine bewohnte Asylunterkunft verübt. Mehrere Molotowcocktails wurden gegen das Gebäude geworfen. Dabei wurde ein Bewohner verletzt. Der 36-Jährige sei beim Verlassen des Hauses ausgerutscht und habe sich dabei an der Hand geschnitten. Er wurde ambulant behandelt.
 
Update: Als Tatverdächtiger wurde ein 32-Jähriger festgenommen.
 
Update II: Der geständige Täter muss für vier Jahre und drei Monate ins Gefängnis.

22.05.2016

In der Nacht gab es einen mutmaßlichen Brandanschlag auf die Baustelle einer geplanten Asylunterkunft. Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes hörten kurz nach Mitternacht zweimal einen lauten Knall und sahen unmittelbar danach einen Stapel Styroporplatten in Flammen stehen.
 
Laut Antwort des Berliner Senats auf eine Kleine Anfrage ordnen die Ermittler den Vorfall dem Phänomenbereich der "politisch motivierten Kriminalität - rechts" (PMK-rechts) zu.

13.05.2016
Weißenthurm
Rheinland-Pfalz

Unbekannte haben in der Nacht Müllsäcke vor einer Asylunterknuft angezündet. Anwohner waren in der Nacht durch „Knallgeräusche“ wach geworden und bemerkten den Brand. Die Fassade der Unterkunft wurde durch den Ruß beschädigt. Vor einem weiteren, ebenfalls als Asylunterkunft genutzten Anwesen in derselben Straße wurde offenbar zeitgleich gezündelt.
Aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Partei Die Linke geht hervor, dass die Polizei diesen Vorfall inzwischen als “politisch motivierte Kriminalität – rechts” einordnet.

13.05.2016
Weißenthurm
Rheinland-Pfalz
Quelle: 

Unbekannte haben in der Nacht Müllsäcke vor einer Asylunkterknuft angezündet. Da die Müllsäche an der Straße in einigen Metern Abstand zur Unterkunft lagen, sei ein Übergreifen der Flammen auf das Gebäude nicht möglich gewesen. Allerdings zündeten mutmaßlich dieselben Täter an einem weiteren, ebenfalls als Asylunterkunft genutzten Anwesen in derselben Straße zeitgleich ebenfalls Müllbeutel an. Durch die Flammen wurde die Fassade des Gebäudes in Mitleidenschaft gezogen. Während das BKA diesen Fall als schwere Brandstiftung im Bereich "politisch motivierte Kriminalität - rechts" verzeichnet, fehlt der zweite Übergriff gänzlich in der offiziellen Statistik. 
 
 

29.04.2016

Aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage zu Übergriffen auf Asylsuchende und ihre Unterkünfte geht hervor, dass die zuständige Polizeidirektion wegen Brandstiftung ermittelt und diesen Vorfall als “politisch motivierte Kriminalität – rechts” einordnet.
 

27.04.2016
Hiltrup, Münster
Nordrhein-Westfalen

Ein 23-Jähriger und ein 25-Jähriger haben einen Brandanschlag auf eine im Bau befindliche Unterkunft für unbegleitete minderjährige Geflüchtete verübt. Bauarbeiter hatten das Feuer am frühen Morgen bemerkt. Die Täter hatten sich in der Nacht von der Rückseite aus gewaltsam Zutritt ins Gebäude verschafft. Danach entzündeten sie auf beiden Etagen mit Hilfe von Brandbeschleuniger Brandsätze. Dieser Versuch blieb verhältnismäßig folgenlos: So entstand nach ersten Einschätzungen ein vergleichsweise nur geringer Sachschaden.

26.04.2016
3 Verletzte
Aldekerk, Kerken
Nordrhein-Westfalen
Quelle: 

In einer als Asylunterkunft genutzten Gaststätte brannte in der Nacht ein Teppich. Noch vor Eintreffen der Feuerwehr konnten Bewohner der Unterkunft den Brand mit einem Feuerlöscher bekämpfen. Zwei 31- und 32-jährige Bewohner und ein vierjähriges Kind wurden mit Verdacht auf leichte Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus gebracht. Als tatverdächtig gelten laut Polizei ein 24-jähriger Mann und eine 36-jährige Frau aus Kerken, die am Einsatzort angetroffen wurden und bei einer ersten Befragung widersprüchliche Angaben machten. Beide waren betrunken und sollen die Polizisten während der Befragung beleidigt haben.

24.04.2016
Neustadt
Brandenburg

Unbekannte haben in der Nacht versucht, die Eingangstür eines Hauses anzuzünden, in dem auch geflüchtete Familien leben. Offenbar war es nur einem Zufall zu verdanken, dass gerade der Sicherheitsdienst seine Runde drehte und ein Wachmann beherzt einschritt und somit womöglich Schlimmeres verhinderte. Der Brand dürfte nach ersten Erkenntnissen spontan gelegt worden sein, da es sich bei dem Papier vor allem auch um wohl gerade erst verteilte Werbeprospekte und Anzeigenblätter handelte. „Der Ort wurde kriminaltechnisch untersucht. Dabei ließen sich keine Brandbeschleuniger feststellen“, erklärte eine Polizeisprecherin.

23.04.2016

Aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage mit dem Titel “Übergriffe auf Flüchtlingsunterkünfte” geht hervor, dass die zuständige Polizeidirektion wegen schwerer Brandstiftung an einer Asylunterkunft ermittelt und diesen Vorfall als “politisch motivierte Kriminalität – rechts” einordnet.

19.04.2016
Einsiedel, Chemnitz
Sachsen
Quelle: 

Unbekannte haben in der Nacht einen Brandanschlag auf eine Asylunterkunft verübt. Der oder die Täter warfen drei Brandsätze auf zwei Wohngebäude, in denen insgesamt 21 Menschen leben.

15.04.2016
Lindlar
Nordrhein-Westfalen

Aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Partei Die Linke geht hervor, dass die Polizei wegen Brandstiftung an einer Asylunterkunft ermittelt und diesen Vorfall als “politisch motivierte Kriminalität – rechts” einordnet.

15.04.2016
Lohne
Niedersachsen
Quelle: 

Unbekannte haben ein Haus in Brand gesteckt, in das wenige Tage später eine aus Syrien geflüchtete Familie einziehen sollte. Durch das Feuer wurde das Gebäude jedoch weitgehend zerstört. Es entstand ein Schaden von 100.000 Euro.

27.03.2016
Ildehausen, Seesen
Niedersachsen

Unbekannte haben in der Nacht die Tür eines unbewohnten Fachwerkhauses eingebrochen und im Dachgeschoss Feuer gelegt. An der Hausfassade fand die Polizei ein Hakenkreuz und den Schriftzug "Keine Asylanten". Eine Unterbringung von Asylsuchenden war nach bisherigem Ermittlungsstand in dem Haus nicht geplant. Jedoch soll es im Vorfeld der Sanierungsarbeiten diesbezüglich Vorgespräche zwischen dem Besitzer und dem Landkreis Goslar gegeben haben.

23.03.2016

Im Dach einer Scheune, die zu einer Geflüchtetenunterkunft in Pfaffenhofen gehört, wurde ein erloschener Brandsatz gefunden. Die Dachlatten um den Brandsatz brannten zwar teilweise durch, das Feuer erlosch aber von selbst. Laut Polizeiangaben wurde der Brandsatz dort vermutlich bereits vor dem Einzug der Geflüchteten platziert und erst später bemerkt. 
 
 
Laut Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage im Bundestag ermittelt die Polizei in diesem Fall wegen schwerer Brandstiftung und wertet den Vorfall als "politisch motivierte Kriminalität - rechts".

19.03.2016
Eslohe
Nordrhein-Westfalen

Mindestens ein unbekannter Täter hat am Samstagabend einen vermutlich mit Brandbeschleuniger gefüllten Behälter vor einer Asylunterkunft im Sauerländischen Eslohe angezündet. Zuvor hatte ein Täter vor dem Haus randaliert und dabei einen Briefkasten abgerissen. Der Brand wurde sofort entdeckt und konnte gelöscht werden, bevor es zu Verletzungen oder Sachschaden kommen konnte.

17.03.2016
Lauta
Sachsen

Unbekannte haben in der Nacht zum Donnerstag versucht, in einer geplanten Asylunterkunft im Industriegebiet von Lauta Feuer zu legen. Sie sollen versucht haben, zwei Fensterrahmen in Brand zu stecken. Laut Polizeiangaben sollen die Flammen jedoch von selbst erloschen sein, ein größerer Schaden soll nicht entstanden sein.

16.03.2016
Genthin
Sachsen-Anhalt
Quelle: 

Erneut haben Unbekannte einen Brandanschlag auf ein Haus verübt, in dem unter anderem Geflüchtete leben. Es war bereits der dritte Brand in dem Gebäude innerhalb von vier Wochen. Dieses Mal war in einem Verschlag Pappe entzündet worden. Die Feuerwehr konnte den Brand zügig löschen. Bewohner wurden nicht verletzt. Auch der Staatsschutz hat nach der wiederholten Brandstiftung die Ermittlungen aufgenommen, da eine rassistische Motivation nicht mehr ausgeschlossen werden könne.

15.03.2016

Aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Partei Die Linke geht hervor, dass die Polizei wegen einer schweren Brandstiftung an einer Asylunterkunft ermittelt und diesen Vorfall als “politisch motivierte Kriminalität – rechts” einordnet.

09.03.2016
Nauen
Brandenburg
Quelle: 

Unbekannte haben eine brennende Sperrholzleiste in Richtung einer provisorischen Asylunterkunft geworfen und dabei die Plastikplane der Traglufthalle nur knapp verfehlt. Die Halle, die zum Tatzeitpunkt noch unbewohnt war, soll eine geplante Asylunterkunft ersetzen, die im vergangenen August in Brand gesteckt wurde.

08.03.2016

Aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Partei Die Linke geht hervor, dass die Polizei wegen einer schweren Brandstiftung an einer Asylunterkunft ermittelt und diesen Vorfall als “politisch motivierte Kriminalität – rechts” einordnet.

04.03.2016
Harthof, München
Bayern
Quelle: 

Nachdem drei Jugendliche bereits am Abend versucht hatten, eine Asylunterkunft anzuzünden, machten sie sich in der Nacht erneut auf dem Weg zur Unterkunft. Auf dem Weg fielen die drei jedoch einer Polizeistreife auf. Bei einer Kontrolle stellte sich heraus, dass die Jugendlichen Steinschleudern, Glaskugeln und Material dabei hatten, mit dem sich Molotowcocktails bauen ließen. Obwohl die drei Jugendlichen bei einer Vernehmung ausgesagt haben sollen, mit dem Anschlag die Fertigstellung der Unterkunft zu verzögern, sehen die Ermittler keinen politischen Hintergrund. Die drei Jugendlichen sind Nachbarn und wohnen in der Nähe der geplanten Unterkunft. Bereits in den Wochen zuvor sollen Unbekannte Baumaschinen auf dem Gelände der Unterkunft mit Steinen beworfen haben.

04.03.2016
Harthof, München
Bayern

Im Stadtteil Harthof sollen drei Jugendliche einen Anschlag auf eine im Bau befindliche Asylunterkunft begangen haben. Sie warfen zwei Molotov-Cocktails, die sich jedoch nicht entzündeten. Daraufhin sollen die drei Tatverdächtigen versucht haben, einen Heizungsschlauch anzuzünden. Als auch dies misslang, sollen die drei den Ermittlungen zufolge in der Nacht zum Samstag erneut versuchen, das Gebäude in Brand zu stecken.

03.03.2016
1Verletzte_r
Schleswig
Schleswig-Holstein

Unbekannte haben am späten Abend mit Brandbeschleuniger ein Fenster einer Wohnung angezündet, in der eine aus Syrien geflüchtete Familie lebt. Die Bewohner_innen konnten die Flammen mit einer Decke löschen. Durch das Feuer wurde niemand verletzt. Aufgrund der Aufregung innerhalb der Wohnung stürzte jedoch ein Kleinkind und zog sich dabei Schürfwunden zu. Am Fenster entstand nur geringer Sachschaden. Die Polizei sucht nach zwei jungen Männern, die als Tatverdächtige gelten.

29.02.2016

Aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage mit dem Titel “Übergriffe auf Flüchtlingsunterkünfte” geht hervor, dass die zuständige Polizeidirektion wegen schwerer Brandstiftung an einer Asylunterkunft ermittelt und diesen Vorfall als “politisch motivierte Kriminalität – rechts” einordnet.

28.02.2016
Kirchhundem
Nordrhein-Westfalen
Quelle: 

Unbekannte haben in einer geplanten Asylunterkunft Feuer gelegt. Es war bereits der vierte Anschlag auf das Gebäude.

28.02.2016
1Verletzte_r
Sonneberg
Thüringen

Am Abend brannte es in einem Wohnhaus, in dem auch eine geflüchtete Familie lebte. Eine geflüchte Frau erlitt eine leichte Rauchvergiftung. Der Sachschaden beträgt mindestens 50.000 Euro. Die Polizei geht von Brandstiftung aus.

27.02.2016
Genthin
Sachsen-Anhalt

Unbekannte setzten eine Matratze und ein Regal in einem Mehrfamilienhaus, in dem auch Geflüchtete leben, in Brand. Nach weiteren Bränden in demselben Haus am 4. und 16. März ermittelt der Staatsschutz auch in diesem Fall.

27.02.2016
Merzalben
Rheinland-Pfalz
Quelle: 

Unbekannte versuchen, eine geplante Unterkunft anzuzünden. Laut Polizei stecken der oder die Täter_innen eine Fassade aus Holzschindeln in Brand. Die unbewohnte Wohnung, die zu dem Zeitpunkt renoviert wird, soll an Geflüchtete vermietet werden. Die Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft ermitteln wegen schwerer Brandstiftung. Die Ermittler halten ein rassistisches Tatmotiv für möglich.

27.02.2016
Bahrendorf, Sülzetal
Sachsen-Anhalt

Unbekannte haben mutmaßlich mit Brandbeschleuniger versucht eine Tür in Brand zu setzen. Laut Polizei erlosch das Feuer vermutlich von selbst. In dem betroffenen Gebäude wohnen zurzeit sieben Geflüchtete aus Syrien.

26.02.2016

Unbekannte zünden einen mit Zeitungen gefüllten Wäschekorb vor der Wohnungstür im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses an. Dort leben vier Geflüchtete aus Eritrea. Ein Nachbar trägt den Korb ins Freie und tritt die Flammen aus.
 
Aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Partei Die Linke geht hervor, dass die Polizei wegen schwerer Brandstiftung an einer Asylunterkunft ermittelt und diesen Vorfall als “politisch motivierte Kriminalität – rechts” einordnet.

26.02.2016

Aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage zu Übergriffen auf Asylsuchende und ihre Unterkünfte geht hervor, dass die zuständige Polizeidirektion wegen einer Beleidigung ermittelt und diesen Vorfall als “politisch motivierte Kriminalität – rechts” einordnet.  

21.02.2016

In der Nacht brannte der Dachstuhl eines ehemaligen Hotels, in das in den kommenden Tagen Geflüchtete einziehen sollten. Der ehemalige Besitzer mtumaßt, dass Brandstiftung die Ursache für das Feuer sein könnte: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein technischer Defekt für den Brand verantwortlich ist." Alle Gasleitungen seien abgedreht gewesen, auch der Strom sei zum größten Teil nicht mehr am Netz gewesen, so der Besitzer gegenüber MOPO24. Auch die Ermittler gehen inzwischen von Brandstiftung aus, Tatverdächtige gebe es noch nicht.
Während die Feuerwehr löschte, jubelten auf einem gegenüberliegenden Parkplatz Schulustige über den Brand. "Manche kommentierten das Brandgeschehen mit abfälligen Bemerkungen und unverhohlener Freude", heißt es in der Mitteilung der Polizei. Die Sächsische Zeitung berichtete unter Berufung auf Augenzeugen von Parolen wie „Wir wollen keine Asylantenheime“. Laut MOPO24 sollen selbst Kinder rassistische Parolen gerufen haben. Gegen mehrere Personen wurden Platzverweise ausgesprochen, weil sie die Löscharbeiten massiv behindert haben sollen. Zwei junge Männer widersetzten sich den Anweisungen der Polizei, sie wurden daraufhin in Gewahrsam genommen.
 
Update: Neun Monate nach dem Brand hat ein erster Prozess gegen damalige Schaulustige begonnen. Den drei Männern wird in dem am Montag begonnenen Verfahren vor dem Amtsgericht Bautzen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vorgeworfen. Sie sollen trotz Aufforderungen der Polizei den Platz vor dem brennenden Haus nicht geräumt und damit die Löscharbeiten behindert haben. Zudem sollen sie den Brand "in unangemessener Weise" kommentiert haben.

18.02.2016
Unterensingen
Baden-Württemberg

Unbekannte haben am frühen Morgen im Rohbau einer geplanten Asylunterkunft Feuer gelegt. Laut Polizei wurde mutmaßĺich Brandbeschleuniger eingesetzt.

18.02.2016
Löbau
Sachsen

Ein 16-Jähriger und ein 26-Jähriger haben am Abend zwei Molotov-Cocktails auf eine bewohnte Asylunterkunft geworfen. Einer der Brandsätze traf die Tür, der andere ein Fenster im Untergeschoss. Einer erlosch von selbst, die anderen Flammen konnte der Sicherheitsdienst löschen. Die Täter flüchteten in die Dunkelheit, konnten jedoch wenig später gefasst werden. „Der 26-Jährige ist der Polizei wegen verschiedener Delikte einschlägig bekannt“, sagt Thomas Knaup von der Polizeidirektion Görlitz gegenüber der Sächsischen Zeitung. Außerdem werde der Täter dem "rechten Spektrum" zugeordnet. Dem Brandanschlag vorausgegangen war ein weiterer Vorfall am Nachmittag, laut Polizei "ein folgenloser, lautstark geführter Wortwechsel zwischen Asylsuchenden und ortsansässigen jungen Männern auf dem Marktplatz der Stadt. An diesem waren auch die beiden nun vorläufig festgenommenen Tatverdächtigen beteiligt, eine Streife hatte die Personalien der Männer aufgenommen." Trotz der Ereignisse werde die Polizei an ihrer täglichen Streifenarbeit nichts verändern. „Der Anschlag war ein Einzelfall und es besteht keine weitere Gefährdung für das Heim“, so der Polizeisprecher. Der 16-Jährige soll seine Tatbeteiligung bereits eingeräumt und ein Geständnis abgelegt haben. Laut einer Pressemitteilung sind beide an eine Justizvollzugsanstalt überstellt worden.

09.02.2016
Bruchmühlbach-Miesau
Rheinland-Pfalz

Am Abend brannten Mülltonnen vor einem Mehrfamilienhaus, das unter anderem von Asylsuchenden bewohnt wird. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Durch das Feuer wurde die Hausfassade beschädigt, die Polizei schätzt den Sachschaden auf 15.000 Euro. Verletzt wurde niemand.

08.02.2016
Langenapel, Salzwedel
Sachsen-Anhalt
Quelle: 

Unbekannte drangen am Abend in ein frisch saniertes Haus ein. Der oder die Täter sprühten im Treppenhaus eine laut Polizei "asylfeindliches" Graffiti, anschließend steckten sie das Haus in Brand. Laut Polizei war das Haus gar nicht als künftige Asylunterkunft vorgesehen, möglicherweise hätten die Täter das aber angenommen. Es wird ein rassistisches Motiv vermutet.

08.02.2016
Warburg
Nordrhein-Westfalen
Quelle: 

Erneut haben Unbekannte in einer noch unbewohnten Asylunterkunft Feuer gelegt. Der oder die Täter schütten eine brennbare Flüssigkeit durch eine gelockerte Fensterverkleidung ins Innere des Hauses. Dazu zündeten sie eine Spanplatte an. Es war bereits der zweite Brandanschlag auf das Gabäude innerhalb einer Woche.

07.02.2016
Kaufbeuren
Bayern

Am frühen Morgen brannte der Dachstuhl eines leerstehenden, dreigeschossigen Einfamilienhauses, in dem in Kürze Geflüchtete untergebracht werden sollten. Durch das Feuer entstand ein Sachschaden von mehreren hunderttausend Euro. Die ermittelnde Kriminalpolizei hält Brandstiftung für wahrscheinlich.

07.02.2016
Hirschau
Bayern

Unbekannte warfen eine mit brennbarer Flüssigkeit gefüllte Flasche durch ein Fenster einer Asylunterkunft.
 
Update: Eine Ermittlungsgruppe der Polizei hat am 17. Februar 2016 einen 25-jährigen Anwohner aus der Nachbarschaft der Geflüchtetenunterkunft festgenommen. Eine Hausdurchsuchung bei dem Familienvater ergibt belastende Hinweise auf den Bau des Molotowcocktails. Als auch noch Laborergebnisse den Tatverdacht bestätigen, gesteht der Beschuldigte den Anschlag. Wegen versuchten Mordes wird er in Untersuchungshaft genommen. Für einen zweiten Angriff auf eine andere Asylunterkunft am selben Tag in Bruck kommt der 25-Jährige laut Polizei aufgrund eines Tatzeitalibis nicht als Täter in Frage.
 
Update II: Der Tatverdächtige wurde vom Landgericht Amberg wegen gefährlicher Körperverletzung und versuchter schwerer Brandstiftung zu einer Haftstrafe von vier Jahren und sechs Monaten verurteilt. Dass sich der Brandsatz nicht entfachte und keiner der neun Bewohner verletzt wurde, war laut Urteil „glücklichen Umständen zu verdanken“. Die Erklärung des 25-Jährigen, er habe nicht das Fenster, sondern die Wand daneben treffen und die Bewohner lediglich erschrecken wollen, akzeptierte das Gericht nicht. „Wenn man einen Brandsatz herstellt, dann will man auch, dass es brennt“, sagte die Richterin.
Allerdings handelte es sich laut Gericht nicht um einen Molotowcocktail, sondern um einen Brandsatz aus Wodka und einem Schaumstoff-Vlies, bei dem sich ein Brand langsamer ausgebreitet hätte. Zudem seien zur Tatzeit die Fenster der Unterkunft erleuchtet gewesen. Deswegen habe der Angeklagte davon ausgehen können, dass die Bewohner wach seien und sich in Sicherheit hätten bringen können.
„Deshalb sind wir auch der Meinung, dass der Angeklagte, nachdem er so einen Brandsatz hergestellt hat, nicht von einer Lebensgefahr für die Bewohner ausgegangen ist“, sagte die Richterin. Die Anklage ging dagegen ursprünglich von versuchtem Mord in neun Fällen aus.
Das Gericht ordnete auch einen Aufenthalt in einer Entziehungsanstalt an. Der Angeklagte war demnach bei der Tat betrunken.
Die Körperverletzung bezieht sich auf einen weiteren Vorfall im Juli 2015, bei dem der Angeklagte dem Gericht zufolge eine Bierflasche in Richtung einer Gruppe Menschen geworfen und dabei eine Person verletzt hatte.
 

04.02.2016
Warburg
Nordrhein-Westfalen

Unbekannte haben in der Nacht einen Brandanschlag auf eine bewohnte Asylunterkunft verübt. Verletzt wurde niemand.
 
Aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage im Bundestag (Drucksache 18/837) geht hervor, dass die zuständigen Ermittler den Fall als "politisch motivierte Kriminalität - rechts" einordnen.

02.02.2016
Oberhausen
Nordrhein-Westfalen

Unbekannte haben am Morgen Feuer an einer geplanten Asylunterkunft gelegt. Offenbar hatte es nahe des Gebäudes eine Verpuffung gegeben. Verletzt wurde niemand, die Feuerwehr konnte den Brand schnell löschen. "Wir gehen davon aus, dass jemand gezielt ein Feuer gelegt hat", so ein Sprecher der Polizei. Die Feuerwehr fand auf einem brennenden Stapel Paletten auch Gasflaschen. Vermutlich planten der oder die Täter, eine Explosion herbeizuführen.

02.02.2016
Barntrup
Nordrhein-Westfalen

Am Abend brannte ein leerstehenedes Fabrikgebäude, das als Asylunterkunft zur Diskussion stand. Die Ermittler gehen von Brandstiftung aus und schließen auch einen rassistischen Hintergrund nicht aus.

30.01.2016
Holzhausen, Leipzig
Sachsen
Quelle: 

In der Nacht zum Samstag drang ein Unbekannter im Stadtteil Holzhausen in eine Asylunterkunft ein. Der Täter verteilte ein Kraftstoffgemisch auf mehreren Etagen und versuchte dies anzuzünden. Das Feuer erlosch jedoch nach Polizeiangaben bereits auf der Fußmatte im Eingangsbereich.

25.01.2016
Witten
Nordrhein-Westfalen

In der Nacht brannte ein als Asylunterkunft geplantes Holzhaus. Obwohl die Feuerwehr versuchte, ein Übergreifen der Flammen zu verhindern, geriet auch ein benachbartes Haus in Brand. In etwa einer Woche sollten in die beiden Gebäude 25 Asylsuchende einziehen. Bereits im September 2015 hatten Unbekannte in einer geplanten Asylunterkunft in Witten Feuer gelegt.
 
Aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (Drucksache 18/8379) geht hervor, dass die zuständigen Ermittler den Fall als "politisch motivierte Kriminalität - rechts" einordnen.

25.01.2016
Harsewinkel
Nordrhein-Westfalen

Unbekannte haben am Wochenende versucht, ein unbewohntes Holzhaus anzuzünden, in dem demnächst Asylsuchende untergebracht werden sollten. Entdeckt wurden die Brandspuren am Montag von einem Mitarbeiter der Stadt. An zwei Stellen hatten der oder die Täter versucht, eines der Häuser in Brand zu stecken. Das Feuer erlosch offenbar von selbst, teilte die Polizei mit.
 
Aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage im Bundestag (Drucksache 18/8379) geht hervor, dass die zuständigen Ermittler den Fall zwar als "politisch motivierte Kriminalität - rechts" einordnen, allerdings lediglich wegen Sachbeschädigung ermitteln.

23.01.2016
Barsinghausen
Niedersachsen
Quelle: 

Unbekannte haben im Rohbau einer geplanten Asylunterkunft Feuer gelegt. Zusätzlich platzierten der oder die Täter Gasflaschen in dem Gebäude, die vermutlich zur Explosion gebracht werden sollten. Der Feuerwehr gelang es jedoch unter Lebensgefahr, die Gasflaschen ins Freie zu bringen und sie abkühlen zu lassen. Die Polizei schätzt den entstandenen Schaden auf 100.000 Euro.

21.01.2016
Marl
Nordrhein-Westfalen
Quelle: 

Nachdem die Polizei am Vorabend rechte Parolen, Hakenkreuze und versuchte Brandstiftung an einer geplanten Asylunterkunft feststellte, brannte das Gebäude am frühen Morgen vollständig. Die Polizei schließt Brandstiftung nicht aus.

20.01.2016
Marl
Nordrhein-Westfalen
Quelle: 

Unbekannte haben ein als Asylunterkunft geplantes Gebäude mit Hakenkreuzen und rassistischen Sprüchen besprüht. Außerdem stellte die Polizei Brandspuren fest. Allerdings habe es "nicht wirklich gebrannt, sondern nur leicht gekokelt", sagte ein Polizeisprecher gegenüber Der Westen.

17.01.2016
Gelsenkirchen
Nordrhein-Westfalen

Aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage zu Übergriffen auf Asylsuchende und ihre Unterkünfte geht hervor, dass die zuständige Polizeidirektion wegen fahrlässiger Brandstiftung ermittelt und diesen Vorfall als “politisch motivierte Kriminalität – rechts” einordnet.

16.01.2016
Zschillichau
Sachsen

Erst jetzt wurde bekannt, dass Unbekannte in den vergangenen zwei Wochen einen Brandanschlag auf einem ehemaligen Bundeswehrgelände verübten. Der oder die Täter steckten eine Tür und einen Stromkasten eines Gebäudes in Brand. Die Flammen erloschen jedoch von selbst. Auf dem Gelände, auf dem bereits 2005 Gebäude als Asylunterkunft dienten, wollte der Landkreis eine Unterkunft für 400 Asylsuchende einrichten. Der Gemeinderat lehnte dies jedoch ab. Dennoch geht die Polizei laut einem Bericht der Sächsischen Zeitung bei der Brandstiftung von einem politischen Hintergrund aus.

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