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8 Tipps zum Umgang mit Verschwörungserzählungen im privaten Umfeld

 
In Zeiten der Covid 19-Pandemie sind Verschwörungsmythen und Desinformationen weit verbreitet. Besonders schwierig wird es, wenn sie im eigenen, vertrauten Umfeld verbreitet werden. Doch genau das, kann auch eine Chance sein, etwas zu bewirken - 8 Tipps, wie du mit Verschwörungserzählungen im Freundes- oder Familienkreis umgehen kannst:

  • Diskutiere nicht-öffentlich und auf Augenhöhe. Das wichtigste im Gespräch ist es, nicht zu konfrontativ zu sein und mit viel Einfühlungsvermögen zu agieren. Nimm die Zweifel der Person ernst und nutze die persönliche und emotionale Nähe zu ihr.
  • Gewinne Einblick. Warum erscheint die jeweilige Verschwörungserzählung für die Person gerade besonders glaubhaft? Für welches grundlegende Problem scheint dieser Verschwörungsmythos eine Antwort zu liefern?
  • Legt eine gemeinsame Grundlage fest. Dazu kann gehören, dass ihr beide die Gesellschaft auf der Grundlage von Menschenrechten denkt und gestalten wollt. Zeige auf, dass die Verschwörungserzählung nicht mit der gemeinsamen menschenrechtlichen Position zu verbinden ist, z.B. weil sie andere abwertet.
  • Recherchiert gemeinsam. Ein gemeinsamer Faktencheck kann die Seriosität von Quellen prüfen. Aus welcher Quelle stammt meine Information? Gehört das Bild wirklich zum Artikel? Angebote wie der ARD-Faktenfinder oder der correctiv-Faktencheck können dabei zusätzlich helfen.
  • Betone, dass Unwissen ausgehalten werden muss. Wissenschaftlich belegte Gegennarrative lassen sich in Bezug auf die Covid19-Pandemie nicht immer finden. Erkläre, dass wir zurzeit noch nicht genügend gesicherte Informationen über das Virus haben und deswegen eine gewisse Unwissenheit und Unsicherheit ertragen müssen.
  • Verbreite selbst vertrauenswürdige Informationen. Insbesondere während der Covid-19 Pandemie ist die Verbreitung von seriösen Informationen wichtig - wie z.B.  des Robert Koch-Instituts, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung oder bekannter Virolog*innen und Wissenschaftler*innen.
  • Achte auf deine Grenzen. Dazu zählt auch, dass du klar auf menschenfeindliche (rassistische, antisemitische, sexistische etc.) Inhalte hinweist und diese skandalisierst. Solidarisiere dich mit Betroffenen und mache deutlich, wo für dich inhaltlich Schluss ist.
  • Nimm dir Zeit. Für das Aufklären und Hinterfragen von Verschwörungsmythen braucht es Zeit, Geduld und viel Empathie. Dafür wird eine einzelne Unterhaltung nicht ausreichen. Der Vorteil im privaten Umfeld: Du siehst die Person wieder und kannst das Gespräch über einen längeren Zeitraum strecken.
     

Foto: Edvin Johansson via Unsplash