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Im Saarland gegen Rassismus

Die Kampagne „Laut gegen Nazis“ präsentiert gemeinsam mit der DGB Jugend, EXIT Deutschland, dem Regionalverband Saarbrücken, der Amadeu Antonio Stiftung und vielen anderen die Antirassismuswochen vom 15. bis 28. März 2010 in Saarbrücken. Mit viel Engagement und Leidenschaft wird im Jugendzentrum Försterstraße und im Café Exodus der Aufstand gegen Rassismus und Antisemitismus geprobt. Die Schirmherrschaft hat der saarländische Ministerpräsident, Peter Müller, übernommen.


Der Rechtsextremismus ist in einigen Teilen des Saarlandes zur erschreckenden Normalität geworden. Die Gründe dafür sind vielschichtig und Aktionen gegen Rechts nur spärlich anzutreffen. Ullrich Clemens vom Bildungs- und Forschungsnetzwerk Saar-Lor-Lux meint im Interview: „Im Saarland gibt es wenig Proteste, wenig öffentliche Diskussion, wenig bürgerliches Engagement gegen Nazi-Aktivitäten“. Die Internationalen Wochen gegen Rassismus sollen das ändern.

Multikulturelles Zentrum in Saarbrücken

Das Jugendzentrum Försterstraße und das Café Exodus sind ein kleines Einod in Saarbrücken. Hier ist es bunt, hier treffen sich viele Jugendliche. Es ist der beste Ort um das Saarland bei den Internationalen Wochen gegen Rassismus vom 15. bis zum 28. März zu repräsentieren. Unter dem Motto „alle anders, alle gleich“ werben bundesweit unzählige Aktionen für eine Gesellschaft ohne Diskriminierungen, gegen Rassismus. Auch im Saarland sollen möglichst viele Bürgerinnen und Bürger angeregt werden, sich mit der Geschichte sowie der Aktualität von Rassismus auseinanderzusetzen.

Prominente Gäste

Bei so viel Engagement lässt prominente Unterstützung nicht lange auf sich warten. D-Flame von den Brothers Keepers, Serdar Somuncu, Noah Sow und Oku & THE REGGAEROCKERS werden auf mehreren Konzerten zu hören sein. Darüber hinaus haben der Regionalverbandsdirektor Peter Gillo und der saarländische Ministerpräsident Peter Müller die Schirmherrschaft für die Internationalen Wochen gegen Rassismus in Saarbrücken übernommen. Müller dazu wörtlich: „Vor allem unsere Jugend müssen wir sensibilisieren gegen solche menschenverachtende Ideologien. Wir müssen unsere Zivilgesellschaft stärken, damit sie sich konsequent gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus wendet.“.

Vielfältiges Programm


In diesem Sinne haben die Veranstalterinnen und Veranstalter ein breites Programm mit Infoveranstaltungen, Diskussionen und viel Abwechslung erstellt. Aussteiger aus der rechten Szene und Opfer rechter Gewalt, wie Tibor Sturm, kommen gleichermaßen zu Wort. Der Kampagnenleiter Jörn Menge macht deutlich, dass im Rahmen der Antirassimuswochen nicht nur das Thema Rassismus beleuchtet wird: „Themen wie Ausgrenzung, Antisemitismus, Homophobie und das Streben nach nationalem Gebaren unter dem Vorbild der alten Nazis, werden ebenfalls Thema sein“. Vielfalt ist die Devise für die kommenden Antirassismuswochen und so soll sich auch das Saarland „für ein tolerantes Miteinander - für den Schutz von Minderheiten in unserer Gesellschaft – für eine demokratische Kultur in Deutschland.“ engagieren, so Ministerpräsident Müller. Es bleibt die Hoffnung, dass sich somit viele Saarländer zu mehr Engagement gegen Menschenfeindlichkeit inspirieren lassen.

Von Tilman Tzschoppe

Zum Programm der Antirassismuswochen in Saarbrücken