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28.10.2022 - 00:10, Bautzen

28.10.2022
Bautzen
Sachsen
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Unbekannte warfen in der Nacht Fensterscheiben im "Spreehotel" ein, das künftig als Unterkunft für Asylsuchende genutzt werden soll. Im Anschluss war im Inneren des Gebäudes ein Brand ausgebrochen. Vier Personen, die im Haus übernachteten, sind laut Polizei nicht verletzt worden. Gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Görlitz ermittelt das LKA Sachsen wegen schwerer Brandstiftung. Drei Tage vor dem Anschlag hatte die AfD eine Bürgerversammlung von Landrat Udo Witschas (CDU) im Spreehotel zum Anlass genommen, gegen die geplante Unterkunft eine Protestkundgebung abzuhalten. Dabei sollen aus dem Kreis der AfD-Anhänger Reporterangaben zufolge auch Drohungen ausgesprochen worden sein. Das Problem würden "die Leute hier schon lösen", habe ein Teilnehmer gerufen. An der AfD-Kundgebung hatte auch der AfD-Bundestagsabgeordnete Karsten Hilse gesprochen. Die Demonstrierenden waren nach der Kundgebung zum Spreehotel gegangen, wo ihnen auch Eintritt gewährt worden sei. Dabei sollen einige Teilnehmende den Landrat beleidigt haben. Ob es einen Zusammenhang zwischen dieser Drohungen und dem Anschlag gibt, ist derzeit noch unklar.
 
Das Bautzner "Spreehotel" war schon einmal eine Asylunterkunft und im Dezember 2016 Ziel eines Brandanschlags. Damals wurden mehrere Molotowcocktails auf das Gelände geworfen. Drei junge Männer hatten den Anschlag zugegeben und wurden zu Bewährungsstrafen verurteilt.