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24.10.2016 - 00:10, Leuben, Dresden

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Leuben, Dresden
Sachsen

Vier Asylsuchende (drei aus Eritrea stammende Frauen im Alter von 20 und 21 Jahren sowie ein 21-jähriger Syrer) wurden am Abend an einer Straßenbahnhaltestelle von zwei Unbekannten bedroht und mit rechten Parolen beschimpft. Wenig später attackierten die Angreifer die Gruppe. Sie zerrten eine der Frauen zu Boden gezerrt und schlugen auf sie ein. Die anderen drei Asylsuchenden konnten fliehen und alarmierten die Polizei. Als die Beamten eintrafen, waren die Täter bereits geflüchtet.
 
Update: Die Polizei hat einen der beiden Tatverdächtigen festgenommen. Er soll gemeinsam mit seinem Bruder für den Angriff verantwortlich sein. Der Bruder hatte sich zuvor bereits der Polizei gestellt, nachdem diese im Zuge einer Öffentlichkeitsfahndung mit Aufnahmen einer Überwachungskamera nach den beiden suchen ließ.
 
Update II: Das Dresdner Landgericht die beiden Brüder wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Der 25 Jahre alte Haupttäter soll zwei Jahre und drei Monate hinter Gitter, sein 31 Jahre alter Bruder bekam sechs Monate auf Bewährung. Der Jüngere soll laut Gericht aus rassistischen Motiven gehandelt haben. Der Arbeitslose mit Drogen- und Alkoholproblemen ist seit Januar in Untersuchungshaft. Der ältere Bruder nimmt ein Elternjahr und befindet sich auf freiem Fuß. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Laut MDR sind die Angegriffenen psychisch geschädigt, trauen sich abends nicht mehr allein aus dem Haus und hatten auch Angst, zum Prozess zu kommen.