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Drei Fragen an... Basti Schweinsteiger

Nicht nur ein brillianter Vorlagengeber in der Nationalelf, sondern auch Denkanstoßgeber auf dem MUT-Portal - Bastian Schweinsteiger. Für drei Fragen zum Thema Rechtsextremismus nahm sich der Nationalspieler Zeit.


1. Herr Schweinsteiger, haben wir uns in Deutschland wieder an Rechtsradikale gewöhnt?


Bastian Schweinsteiger: Ich denke nicht. Mich erschrecken die Meldungen über Gewalttaten, wie sie z.B. im letzten Sommer (2007) in dem Ort Guntersblum bei Mainz oder im ostdeutschen Mügeln passiert sind, da wurden Fremde gejagt und verprügelt. Ich frage mich dann eher, warum es nicht möglich ist, solche Taten schon von vorneherein zu vermeiden.

2. "Gegen Nazis!" - Wie sagen Sie's Kindern oder Jugendlichen?

Bastian Schweinsteiger: Ganz klar: Nazis sind absolut nicht cool, sondern einfach nur dumpf. Vor allem ist es aber wichtig, Kindern und Jugendlichen eine Perspektive zu geben, damit sie nicht aus lauter Frust Gefahr laufen, sich mit rechtsradikalen Gedanken anzufreunden.

3. Was können wir selbst gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit tun?

Bastian Schweinsteiger: Wenn man das grosse Glück hat, einen Beruf zu haben, in dem man tagtäglich mit Menschen aus vielen Nationen zu tun hat, ist es überhaupt nicht nachvollziehbar, wie man rechtsradikal oder fremdenfeindlich denken oder handeln kann. Es geschieht selten, dass ich in Gespräche verwickelt werde, bei denen sich jemand rechtsradikal oder fremdenfeindlich äussert. Aber ich würde in einem solchen Fall versuchen, denjenigen davon zu überzeugen, dass Offenheit und Toleranz sehr wichtig sind.

 

Was sagen andere Fußballer zu dem Thema? Nicht viele trauen sich...


Thierry Henry: "Rassismus ist eines der größten Probleme im europäischen Fußball. Die Leute mögen denken, das Problem sei verschwunden, aber das ist es nicht. Es ist Zeit für uns alle - Spieler, Fans und Offizielle - einen klaren Standpunkt einzunehmen. Es ist Zeit, endlich aufzustehen und seine Stimme zu erheben. It's time to stand up and speak up".


Per Mertesacker: „Für mich ist ist es total wichtig, dass man sich gegen Nazis stark macht, weil diese mit Hass und Gewalt unseren Fußball kaputt machen wollen“.


Michael Ballack: „Ich bin gegen Nazis, weil sie anscheinend nichts aus der deutschen Geschichte gelernt haben“.


Phillip Lahm: „Ich bin gegen Nazis, weil ich zeigen will, dass ich in einem weltoffenen und toleranten Land lebe.“


Thomas Hitzlsperger: „Ich bin gegen Nazis, weil Nazis Menschenrechte mit Füße treten.“


 

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u.a.m

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