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(rechtsextreme) Publikationen

Die Vielzahl rechtsextremer Zeitungen und Zeitschriften sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die meisten Publikationen nur in sehr kleiner Auflage erscheinen und keine größere Breitenwirkung entfalten. Hauptsächlich dienen die Periodika der Kommunikation innerhalb der rechten Gruppierungen, auch wenn es vermehrt Bemühungen gibt, sich an Leser außerhalb der eigenen Zielgruppe zu wenden. Im Mittelpunkt steht der Gedankenaustausch ebenso wie die Selbstvergewisserung und Schulung.

Zentrale Leistung ist das Generieren, Verbreiten und Festigen identitätsstiftender Begriffe. Auf diese Weise soll sich zum Beispiel das Selbstverständnis als "nationaler Widerstand" in klarer Frontstellung gegen die Bundesrepublik im Besonderen und eine als "jüdisch-mammonistisch" und westlich-dekadent empfundene Weltordnung im Allgemeinen festigen. Trotz der Heterogenität der Medien mit ihren jeweils eigenen Profilen sind die Themen "Ausländer" (zumeist im Sinne eines Ethnopluralismus), Meinungsfreiheit (im Sinne der Unterdrückung extrem rechter Meinungen in Deutschland) und die Verharmlosung des Nationalsozialismus in einer erstaunlichen Geschlossenheit vertreten.

Im rechten Zeitungsnetzwerkes gibt es parteinahe Veröffentlichungen (Deutsche Nationalzeitung, Deutsche Stimme), aber auch "autonome" Nachrichtendienste (Unabhängige Nachrichten) oder Medien bestimmter Strömungen, besonders der Neuen Rechten (Junge Freiheit, Criticón, Nation & Europa). Dazu kommen rechte Magazine für bestimmte Interessengebiete, etwa Musikmagazine (wie „Rock Nord“) oder esoterisch-neuheidnische Publikationen (z.B. die "Nordische Zeitung").


Standpunkte. Erziehung für Demokratie • gegen Rechtsextremismus, CD-Rom für LehrerInnen. RAA Berlin e.V. / LISUM 2002

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