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Bündnis für Toleranz

Das „Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt“ wurde 2000 von der Bundesregierung als zentraler Ansprechpartner und Impulsgeber gegründet, um die vielfältigen zivilgesellschaftlichen Aktivitäten für Demokratie und Toleranz  zu bündeln, vernetzen und öffentlich zu machen. Der drastische Anstieg politisch motivierter Straftaten veranlasste den damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder, die deutsche Bevölkerung zu einem „Aufstand der Anständigen“ aufzufordern. Für die bereits bestehenden und die sich neu bildenden Initiativen und Aktivitäten sollte das Bündnis auf Bundesebene der zentrale Ansprechpartner und Mittler ihrer Interessen sein. Das Bündnis schafft als verlässliche objektive Interessenvertretung der zivilgesellschaftlichen Arbeit und Aktivitäten für Demokratie und Toleranz eine gute Ausgangsgrundlage für die inhaltliche Weiterentwicklung.

Schwerpunkte der Arbeit des Bündnisses waren bisher vor allem die Veranstaltungen zum Tag des Grundgesetzes sowie jährlich durchgeführte bundesweite Wettbewerbe. Hier konnte das Bündnis bis heute mehr als 1 300 Initiativen und Einrichtungen im Einsatz für Demokratie und Toleranz, gegen Extremismus und Gewalt unterstützen, ihre Aktivitäten vernetzen sowie mit außenwirksamen Aktionen einer breiten Öffentlichkeit bekannt machen. Durch den engen Kontakt zu zivilgesellschaftlichen Einrichtungen und Initiativen kann das Bündnis als Impulsgeber für ein engeres Zusammenwirken zivilgesellschaftlicher und staatlicher Stellen bei der Suche nach möglichst praxisorientierten Bekämpfungsansätzen gegen Extremismus und Gewalt fungieren. So wurden in einer bundesweiten Kommunaltagung bestehende Lösungsansätze zum Umgang mit rechtsextremistischen Aktivitäten in der kommunalen Praxis ausgetauscht und die vorhandenen Handlungsansätze gemeinsam fortentwickelt

Neben dem „Kampf gegen den Rechtsextremismus“ und „Maßnahmen zur Unterstützung des zivilgesellschaftlichen Engagements gegen Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus“ sollen zukünftig konkrete Hilfen bei der Integration und Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierung im Sport ebenfalls als Aufgabenfelder des Bündnisses erschlossen werden. In diesem Zusammenhang wurde eine gemeinsame Veranstaltung mit der US-amerikanischen Botschaft zur „Darstellung von Migranten in den Medien“ durchgeführt, bei der sich rund 250 Jugendliche mit Journalisten über ihre Erfahrungen austauschten und praktische Tipps erhielten, wie sie ihre Projekte und Initiativen erfolgreich in den Medien präsentieren können.

Das Bündnis für Demokratie und Toleranz ist bewusst als ein Bündnis gegen jedwede Form von Extremismus und Gewalt gegründet worden. Dazu gehört, einen Informationsaustausch zwischen unterschiedlichen Beteiligten zu organisieren, praxisorientiert an Problemstellungen zu arbeiten und zivilgesellschaftliche Initiativen zu unterstützen, die vor Ort einen aktiven Beitrag zur tatsächlichen Partizipation leisten.

www.buendnis-toleranz.de

Aus: Holger Kulick (Hrsg.), MUT-ABC für Zivilcourage. Ein Handbuch gegen Rechtsextremismus. Von Schülern für Schüler, Leipzig 2008.

Bündnis für Toleranz