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Proteste gegen den Naziaufmarsch in Dresden

Zum „Jahrestag der Bombardierung“ mobilisieren Neonazis ihre Anhänger nach Dresden. Am 13. Februar verbreiten die Rechtsextremen ihre geschichtsrevisionistische Propaganda und versuchen die Deutschen als Opfer des 2. Weltkriegs darzustellen. Auch in diesem Jahr stellen sich ihnen Demokratinnen und Demokraten entgegen. Mut gegen rechte Gewalt gibt eine Übersicht der Proteste.

Die Neonazis rufen unter dem Namen „Aktionsbündnis gegen das Vergessen“ zu einem Aufmarsch ab 18 Uhr in der Dresdner Innenstadt auf. Die genaue Route ist noch nicht bekannt. Zeitungsberichten zufolge ist jedoch davon auszugehen, dass sich die Rechtsextremisten durch die Wilsdruffer Vorstadt bewegen werden. Das Bündnis „Dresden Nazifrei“ hat eine Karte veröffentlicht, die die mögliche Route des Nazi-Aufmarschs zeigt.

Schon früher am Tag können sich Antifaschistinnen und Antifaschisten an Gegenprotesten beteiligen. Um 12 Uhr geben die Gewerkschaften eine Kundgebung  am Volkshaus, Schützenplatz 14.

Der Mahngang „Täterspuren“ startet um 13 Uhr.am Comeniusplatz beim Großen Garten. „Täterspuren“ soll „den Blickwinkel auf diesen Tag in Dresden ändern“, so die Veranstalter: „Vor der Momentaufnahme des 13.2. verblasst die jahrelange NS-Geschichte von Dresden.“ Der Spaziergang führt Interessierte an verschiedene Orte der Stadt, die an den Alltag von Verfolgung und Ausgrenzung erinnern, an Nazitäter, Zwangsarbeit, Rüstungsproduktion und Judenvernichtung. Der Streckenverlauf ist folgender: Comeniusstraße – Marschnerstraße – Pillnitzer Straße – Schießgasse – Grunaer Straße – Blüherstraße – Gret-Palucca-Straße – Strehlener Staße – Hauptbahnhof. Eine Übersicht über die Stationen und Hintergrundinformationen können auf der Internetseite von Dresden Nazifrei heruntergeladen werden.

Um 17 Uhr ruft die Stadt Dresden zur Menschenkette auf. Unter dem Motto: „Mit Mut, Respekt und Toleranz – Dresden bekennt Farbe“ soll sie ein Zeichen gegen Neonazis setzen. Angemeldet wurde die Menschenkette vom Rektor der Technischen Universität Dresden, Hans Müller-Steinhagen. Der geplante Verlauf der Menschenkette ist auf einer extra eingerichteten Internetseite der Stadt zu sehen. Um 18 Uhr sollte die Kette für eine Viertelstunde geschlossen sein. In dieser Zeit läuten alle Dresdner Glocken. Die Menschenkette soll aber nicht nur ein Zeichen gegen Neonazis setzen. Auf der Internetseite heißt es: „Menschenkette zum Gedenken an die Zerstörung Dresdens vor 67 Jahren“.

Wenn die Nazis ihren Fackelmarsch um 18 Uhr beginnen, werden sich hoffentlich zahlreiche Gegendemonstrantinnen und -demonstranten versammelten haben. Die SPD hat eine Protestdemonstration in Sicht- und Hörweite des Neonaziaufmarschs angemeldet. Details dazu stehen jedoch noch nicht fest.

Ausführliche Informationen finden sich auf dresden-nazifrei.com. Am 13. Februar wird auch die Redaktion von Mut gegen rechte Gewalt in Dresden vor Ort sein und sich bemühen, euch via twitter und facebook auf dem Laufenden zu halten.

 

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Foto: analogfetisch, via flickr, cc